Noemie && Robert

Heute? Was war heute für ein Datum? Hatte ich verschlafen? Verdammt. Ich drehte mich hektisch im Bett um und sah auf die Uhr. Nein, ich hatte Glück gehabt, es war gerade einmal sechs Uhr morgens. Und sowieso, es war Samstag, da ging niemand arbeiten. Ich zumindest nicht und damit würde ich niemals anfangen. Mein Vater war vor kurzem gestorben und seit diesem Tag, arbeitete ich sowieso nicht mehr so fleissig. Meistens nur noch so nebenbei. Als wäre es ein Hobby. Doch ich konnte nicht mehr, meine Gedanken waren andauernd bei ihm und wieso eigentlich alle aus meiner Familie Tod sein mussten. Das verstand ich nicht und wollte ich auch nicht verstehen. Irgendwann würde ich aber damit abschliessen müssen, jedoch nicht heute und auch nicht morgen. Schliesslich konnte ich mich selbst davon überzeugen aufzustehen. Weil sonst wäre ich wohl den ganzen Tag im Bett geblieben. Ich zog mir einen Bademantel an und machte mich auf den Weg in die Küche. Es war so einsam alleine zu sein. Oftmals war es kalt und ich suchte Wärme, diese fand ich leider nur nirgends. Mein bester Freund war zwar für mich da, aber ob er mir wirklich helfen konnte und ob ich ihm jemals meine Gefühle gestehen könnte? Er war immer sehr schnell wütend geworden und ich wollte ja auch nicht riskieren, dass er mich hasste. Daher liess ich dieses Thema im Dunkeln. Bis jetzt war es besser so und bestimmt würde sich das heute auch nicht ändern. Nachdem ich etwas gegessen hatte, was mir der Hauself gemacht hatte, ging ich ins Badezimmer und badete erst einmal. Wie lange ich genau gebadet hatte wusste ich nicht, doch es war mir eigentlich auch egal. Hauptsache ich war nun sauber und danach zog ich mir ein schönes Kleid an. Es war zwar schwarz, aber sehr kurz. Solche Kleidung liebte ich einfach und ich wollte sie auch niemals missen. Mit meinen Haaren machte ich nichts Spezielles. Sie hingen einfach herunter. Doch ich entschied mich dann dazu, sie ein wenig lockiger zu machen, dafür gebrauchte ich einen kleinen Zauber. Zum Glück war ich Volljährig. Das war während der Schulzeit mein grösstes Problem gewesen, dass ich nicht gezaubert hatte. Dabei war mir eigentlich immer egal gewesen, ob ein Muggel oder eine Hexe oder Zauberer dabei gewesen war. Nach draussen wollte ich nicht gehen, zumindest nirgends hingehen. In den Garten schon, denn die Sonne schien und es war schön warm. Es erinnerte mich gerade etwas an Italien. Leise seufzte ich und setzte mich in den Liegestuhl.

OOC: ca. 2'500 Zeichen | Robert darf einfach in das Anwesen gehen ohne klingeln oder so ...

Ich war auf dem Balkon und lag auf einem Liegestuhl. Meine Augen waren geschlossen und dass jemand das Haus betreten hatte, war mir entfallen. Eigentlich war es mir auch egal, denn mich interessierte zurzeit sehr wenig. Als ich dann jedoch eine Stimme hinter mir hörte, zuckte ich zusammen und riss meine Augen weit auf. Meinen Kopf drehte ich blitzschnell um und den Zauberstab hatte ich auch bereits gezogen. Jedoch war es nur Robert und ich liess meinen Zauberstab wieder sinken. "Du bist es und ja, ich bin früh wach. Konnte nicht mehr schlafen, bin aus irgend einem Grund erwacht." Das war nicht ganz die Wahrheit, weil ich konnte in letzter Zeit nicht gut schlafen weil ich meinen Vater vermisste und auch, weil mich meine Gefühle für ihn wach behielten. Leicht lächelte ich ihn an und stand dann auf. "Möchtest du etwas trinken oder essen?", fragte ich ihn dann höflich. Immerhin wollte ich nicht, dass er wütend auf mich war. Das wollte ich nie und nicht jetzt, da ich sonst noch am trauern war. Robert war die einzige Stütze welche ich hatte und diese wollte ich auch niemals verlieren. Dafür war er mir einfach viel zu wichtig. "Später muss ich noch mit dir reden, aber nur, wenn du heute gut gelaunt bist, ansonsten lassen wir es lieber gleich sein." Kurz erschien ein Lächeln auf meinen Lippen, doch dieses verschwand dann auch gleich wieder und ich ging zurück in das Anwesen. Da ich nicht einmal ein Haustier hatte, war es wirklich sehr leer. Der Hauself konnte man nicht als ein Haustier bezeichnen, das war nur ein Diener und er musste für einen arbeiten, ein Leben lang. Niemals würde mir in den Sinn kommen ihn frei zulassen. Dazu war ich viel zu faul. Das ganze Haus sauber halten zu müssen wäre mir zuviel arbeit, selbst mit der Hilfe der Magie.

Er war also beschäftigt und ich nicht. Schön zu wissen. Denn ich war auch sehr oft beschäftigt und hatte keine Zeit für irgendwelche Sachen. Aber nun gut, wenn er meinte. Leicht lächelte ich noch einmal und dann verschwand einfach jedes einzelne Gefühl aus meinem Gesicht. Weil das Thema, welches ich da gerade ansprechen würde, war sehr heikel und bei ihm konnte ich nicht wissen, wie er reagieren würde. Deshalb wartete ich noch ein wenig mit der Erklärung. Ganz bestimmt bekäme er diese früh genug, aber ich wollte nicht, dass er dachte, ich wollte mich drücken. Ich schlung ein Bein über das andere und sass verdammt gerade. Das war nicht immer so, weil manchmal war ich einfach auch nur zu faul. "Ich stelle jetzt einfach einmal die Vermutung an, dass dir das Thema nicht gefallen wird. Doch in mir lodern so viele Sachen, da muss das eine oder andere raus. Lieber sage ich es dir, wenn du gut gelaunt bist, als wenn du schlecht gelaunt bist." Leicht zuckte ich mit meinen Schultern und liess meinen Blick in den Himmel schweifen. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich ihm wieder in die Augen sah. Seelisch bereitete ich mich schon darauf vor, dass er gleich wütend wurde. "Nun also ...", fing ich an und blickte auf den Boden. Es gehörte sich für eine Lady nicht auf den Boden zu blicken, aber ich konnte nicht anders und liess meinen Blick auch gesenkt. "Wir kennen uns nun schon so lange und du bist echt immer für mich da wenn ich dich brauche ... Robert ... Ich ... habe mich in ... dich verliebt ..." Zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser und ich wusste gar nicht, ob er die letzten Worte gehört hatte. Jedoch hoffte ich, dass er es hatte, weil ein weiteres Mal wollte ich es nicht sagen, dafür hätte ich die Kraft ganz bestimmt nicht. Auf was ich mich nun gefasst machen musste wusste ich nicht, doch auf etwas schlimmes, das war mir irgendwie gerade klar.

Er wurde nicht wütend? Das irritierte mich nun ein wenig, aber nun gut, ich konnte damit leben und es war bestimmt schöner geliebt zu werden als getötet zu werden. Das er nie damit gerechnet hätte, war für mich unbegreiflich. War das denn nicht logisch genug gewesen? Konnte man das nicht schon beinahe sehen? Vorsichtig und sehr langsam hob ich meinen Kopf und sah zu ihm. Bereits sass er neben mir und hatte einen Arm um mich gelegt. Meinen Kopf legte ich automatisch auf seine Schulter und schloss meine Augen. "Ich weiss nicht Robert ... Bei dir war ich mir niemals wirklich sicher was ich denken oder von dir halten soll. Du hast mir oft genug gezeigt, dass sich deine Laune von Sekunde zu Sekunde ändern kann." Noch bevor ich etwas weiteres sagen konnte, wurde ich schon von ihm geküsst und den Kuss erwiderte ich zögerlich. Gerade ging das hier alles einfach nicht in meinen Kopf und deshalb löste ich mich aus dem Kuss und verschwand im Anwesen. Nachdem ich in meinem Zimmer war, hielt ich kurz an und drehte mich noch einmal zu ihm um. Danach verschwand ich aus meinem Zimmer, ging die Treppe hinunter in den Salon. Mit einer Hand fuhr ich mir durch die Haare und glaubte gerade nicht, dass das eben wirklcih geschehen war. Weil das fühlte sich gerade an, als hätte ich geträumt. Total irritiert liess ich mich auf das Sofa fallen und starrte vor mich hin. Nach einer Weile legte ich mich dann hin und schloss meine Augen. Bestimmt würde ich gleich aufwachen und merken, dass ich das alles nur geträumt hatte und Robert noch keine Ahnung davon hatte, was ich für ihn fühlte. Ganz bestimmt war es nur ein Traum gewesen.

Ich war kurz davor einzuschlafen, bevor ich wieder geküsst wurde. Jedoch bewegte ich mich keinen Millimeter und lag noch immer genau gleich da wie zuvor. Wieso musste mein Sofa nur so breit sein. Aber ich genoss es sehr, dass Robert so nahe bei mir war. Ich kuschelte mich an ihn und öffnete schliesslich meine Augen. "Ich bin noch wach. Aber das hier ist nur ein Traum. Das kann einfach nicht wahr sein ...", flüsterte ich und genoss jede seiner Berührungen. Obwohl ich es genoss, ertrug ich es nicht. Diese Zärtlichkeit war ich mir von ihm nicht gewohnt und das war einfach so neu für mich. Ich konnte und wollte mich irgendwie nicht daran gewöhnen. "Robert ... Lass es bitte", meinte ich mit fester Stimme. Ich wollte und konnte nicht. Das war mir einfach zu viel. Gerade eben hätte ich noch gedacht, dass er mich schlagen würde, doch dann küsste er mich und jetzt war es so freundlich zu mir. Das passte einfach nicht in meinen Kopf rein. Aus diesem Grund setzte ich mich dann auch wieder auf und fuhr mir durch die Haare. "Wieso tust du das?" Ich brauchte nun einfach Klarheit und anders als so würde ich diese niemals bekommen. Niemals.

In meinem Kopf schwirrten tausende von Gedanken. Ein Gedanke war verwirrender als der andere und ich wusste gar nicht mehr, was ich eigentlich dachte. Irgendetwas, das wusste ich, aber was, das war mir rätselhaft. Vielleicht würde ich es ja noch herausbekommen, doch darauf würde ich niemals setzen. Dafür war ich gerade viel zu verwirrt. Robert war jedoch noch immer so nett zu mir und ich konnte es einfach nicht verstehen. Seine Art machte mich komplett Irre und so ganz langsam verstand ich ihn auch nicht mehr. Wer verstand denn bitte schon Robert Stark? Bis jetzt hatte ich noch keine Person getroffen, die es getan hatte und auch ich verstand ihn nicht, obwohl ich ihn schon eine lange Zeit kannte. Dann wollte er wissen, ob mir nicht klar sei, warum er das tue und ich schüttelte meinen Kopf. Wieder küsste er meine Finger und mein Bauch zog sich zusammen. Ja, ich hatte Angst, grosse Angst. Jedoch kamen dann Worte aus seinem Mund, die mich überraschten. Er meinte, dass er mich liebte und fragte, wieso er mir weh tun sollte. Das wusste ich beim besten Willen auch nicht. Jedoch glaubte ich noch immer, dass ich hier in einem Traum war. Ganz bestimmt war das so und ich würde daraus auch nicht mehr erwachen. Wenn ich erwachen würde, dann würde ich merken, dass das hier alles nur eine Lüge gewesen war und von dem hier nichts real gewesen war.

Leise seufzte ich und wusste nicht, wieso ich ihm nicht glaubte, aber auch wenn alles so real war, konnte es ein Traum sein. Wie oft hatte ich noch davon geträumt, wie mein Dad da war oder sonst jemand, dem ich vertraut hatte. Das fühlte sich stehts auch real an, war es jedoch nicht. "Es tut mir ja leid Robert. Doch du kennst meine Vergangenheit und weisst, dass ich ein Problem damit habe und nicht mehr so schnell vertrauen fassen kann." Das war einfach unmöglich und das würde ich auch niemals wieder schaffen. Niemals wieder. Doch dass er dann von mir wegging wollte ich nicht und deshalb stand ich auf und ging zu ihm. Die Zigarrette nahm ich ihm wie schon so oft aus der Hand und liess sie aus dem Fenster fallen. "Du weisst, dass ich das nicht mag", meinte ich dann und sah ihn an. Zärtlich strich ich über seine Wange und lächelte leicht. "Ich glaube dir ja. Aber du weisst, dass ich meine Zeit brauche, damit ich mir sicher sein kann, dass es real ist." Zärtlich küsste ich meinen besten Freund. Er war immer für mich da gewesen und ich hoffte, dass es sich dadurch nun nicht ändern würde. Weil ich brauchte ihn. Er war einfach alles für mich. Eine Hand legte ich an seine Wange und die andere lag auf seiner Brust. Seinen Herschlag konnte ich spüren und so dicht wie wir jetzt gerade beisammen waren, war ich noch niemals bei einem Mann gewesen. Nicht einmal bei meinem Dad. "Du bist alles für mich und ich will dich nie wieder verlieren", flüsterte ich ihm ins Ohr.

Was wollte er mir beweisen? Dass er mich liebte oder dass das hier die Realität war? Beides glaubte ich nämlich gerade nicht wirklich. Beides war vollkommen absurd und wahrscheinlich würde es das für mich auch noch eine Zeit lang so bleiben. Seinem Blick hielt ich stand, oftmals musste ich wegsehen, wenn er mich so ansah, doch heute wollte ich einfach nicht nachgeben und sah ihn an. "Deine Zeit wird schneller ablaufen als meine. Ich werde länger leben, das solltest du wissen", meinte ich ironisch und grinste ihn schief an. "Du darfst auch jetzt der glücklichste Mann sein, selbst wenn es mir noch schwer fällt das alles hier zu glauben, so kann ich nicht glauben, dass mein Robert, in meinem Traum so etwas sagen würde. Daher liegt es für mich eigentlich auf der Hand, dass dies hier real ist." Zärtlich strich ich ihm über die Wange und ging dann zurück zum Sofa. Das heute ein schöner Tag sein würde, war mir schon zuvor klar gewesen. "Und was machen wir jetzt, da wir beide wissen, was der andere denkt oder fühlt?", fragte ich ihn und hoffte, dass er eine gute Idee hatte, weil ich hatte gerade überhaupt keine und das war wirklich komisch. Sonst war nämlich ich die, welche super Ideen hatte. Aber gerade jetzt überforderte es mich einfach, dass es wirklich ernst war, als er meinte, dass er mich liebe. Damit musste ich erst einmal klar kommen und dann hätte ich bestimmt wieder gute Ideen was man machen könte. Da war ich mir sehr sicher.

Oh, er hatte also eine Idee, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Um ehrlich zu sein hatte ich gedacht, dass er nun sagen würde, ob nicht ich eine Idee hatte. Aber es war schön, dass er eine Idee hatte und ich lächelte ihn leicht an. "Dann zeig mir den See. Den möchte ich gesehen haben", sagte ich lächelnd und küsste ihn dann zärtlich. Er war einfach nur süss und das jemand sich mit ihm nicht verstehen konnte, das konnte ich nicht verstehen. Nach einer Weile zog ich meine Hand aus seiner. Nicht dass es mir nicht gefiel was er machte, sondern weil ich aufstehen wollte um noch kurz in meinem Schlafzimmer etwas zu holen. Das tat ich dann auch und als ich wieder hinunter kam, rutschte ich auf der Treppe aus, da ich mich nicht achtete, wo ich hintrat. Meine Gedanken waren die ganze Zeit irgendwo anders und das war der Fehler gewesen. Mit meinem Kopf schlug ich auf den Boden und blieb reglos liegen.

Ich hörte und spürte nichts mehr. Vor mir war einfach alles nur dunkel und das machte mir Angst. Nicht als hätte ich Angst vor der Dunkelheit, sonder vor dem, was mich erwartete. Ob Robert das überhaupt gehört hatte oder was war überhaupt mit mir geschehen? Bestimmt würde ich gleich in meinem Bett aufwachen und merken, dass alles in bester Ordnung war und alles wirklich nur ein Traum gewesen war. Jedoch war der Aufschlag verdammt real gewesen und das war seltsam. Das etwas an mir gemacht wurde spürte ich, jedoch hatte ich Angst die Augen zu öffnen und behielt sie geschlossen. Bewusstlos war ich nie gewesen, nur einmal ganz kurz war ich weg gewesen, ansonsten hatte ich alles gespürt. Einfach der Schmerz war so stark gewesen, dass ich ausser diesem nichts anderes mehr spüren konnte. Wer hatte mich denn gerade geheilt? Da ich keine Stimmen hörte und gerade verunsichert war, behielt ich meine Augen geschlossen.